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Pommes Rot-Weiss


Der 19. Dezember 1909 ist in Dortmund ein besonderes Datum. Es ist der Gründungstag des BVB 09. Als Geburtsstätte diente die legendäre Gaststätte „Der Wildschütz“ in der Osterholzstraße 60, nur einen Steinwurf vom Borsigplatz entfernt. Das Lokal ist mittlerweile Geschichte. Stattdessen hat hier seit 2003 der Kultimbiss Pommes Rot-Weiss sein zu Hause. „Viele unserer Gäste kommen nicht nur wegen unserer Imbiss-Klassiker. Viele kommen, weil hier die BVB-Geschichte begann“, sagt die Inhaberin Heidemarie „Heidi“ Sas.

Passanten, die am Gebäude vorbeischlendern, werden durch ein silbernes Schild auf die historische BVB Stätte aufmerksam gemacht. Der Hinweis wurde auf Veranlassung des Ratsvertreters Reinhold Giese mit Unterstützung des BVB im Jahr 1999 an der Hauswand angebracht. Und wer auf eine Pommes-Currywurst hereinspaziert, wird durch Fanschals, Bilder, Trikots und andere Devotionalien an den glorreichen BVB erinnert. Kein Wunder, dass echte Borussen-Fans Jahr für Jahr am Gründungstag hierher pilgern und am Originalschauplatz den Geburtstag ihrer Schwarz-Gelben feiern. Initiator und Veranstalter der kultigen BVB-Geburtstagsparty ist das Projekt Borsigplatz VerFührungen (seit 2006).

An diesem 19. Dezember 1909, es war der vierte Adventssonntag, ging es wahrlich hoch her in der Gaststätte „Der Wildschütz“. Rund 40 junge Männer waren gekommen, um über die Gründung eines Fußballclubs zu beraten. Die Absicht war es, einen Verein zu gründen, der unabhängig von der Kirche war. Ein Affront für den damaligen Kaplan Hubert Dewald von der Dreifaltigkeitskirche, der den im Dortmunder Norden aufkommenden Fußball als „rohes und wildes Treiben“ verurteilte.

Für Kaplan Dewald gab es daher nur eines: Die Vereinsgründung mit aller Macht zu verhindern. Der Geistliche macht sich also auf zur Gaststätte, um dieses Vorhaben zu vereiteln. Er scheiterte jedoch kläglich – vor verschlossenen Türen. Der BVB wurde also ohne kirchlichen Segen gegründet. Wie genau es zur Namensgebung kam, ist auch ungewiss. Die Legende will es jedoch, dass das im Wildschütz ausgeschenkte Borussia-Brauerei zum Namenspatron wurde.

Im Laufe der Jahre war „Der Wildschütz“ immer wieder Anlaufpunkt für die Fußballer. Die Mannschaften, auch die Gäste, zogen sich im Keller des ‚Wildschütz‘ um. Anschließend mussten sie einen Fußweg von etwa zehn Minuten bis zum Platz laufen. Gekickt wurde damals auf der so genannten Weißen Wiese, dem ersten Sportplatz von Borussia Dortmund an der Wambeler Straße in unmittelbarer Nähe des Borsigplatzes und der Industrieanlagen der Hoesch-Hüttenwerke im Dortmunder Norden. Nach dem Spiel marschierten die Spieler wieder zurück zur Gaststätte und wuschen sich im Keller in der Waschküche mit kaltem Wasser. Diese Zeiten jedoch sind nun wirklich längst Geschichte.

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